
Um ehrlich zu sein habe ich lange darüber nachgedacht, mit welchen Worten ich diesen Post beginnen könnte. Ja, ich bin eingerostet. Das Schreiben geht mir nicht mehr so leicht von der Hand, wie früher und während es vor einigen Jahren noch ganz selbstverständlich für mich war, meinen Alltag auf meinem Blog zu dokumentieren, fühlt es sich nun ungewohnt an diese Zeilen zu tippen.
Doch aus irgendeinem Grund hat das regnerische Herbstwetter die Sehnsucht in mir geweckt, mich einer alten Leidenschaft zu widmen und mich vor den Laptop zu setzen, um meinen ersten Blogbeitrag seit über einem Jahr zu schreiben. So here we go! In den letzten Monaten ist so viel passiert und ich glaube es ist an der Zeit für ein kleines Life Update.
Zwischen Baustellenromantik und Fangirlmomenten
Wer mir auf Instagram folgt, der weiß, dass ich mich gerade in einer ganz neuen Lebensphase befinde. Und falls ihr es nicht mitbekommen habt und euch gerade fragt, wovon ich da eigentlich spreche:
Ich werde 2023 in meine erste eigene, barrierefreie Wohnung ziehen!
Damit ich trotzdem in der Nähe meiner Familie bleiben kann, haben wir uns dazu entschieden, eine separate Einliegerwohnung anzubauen, die genügend Platz für mich und meine zukünftige Assistenz bietet.
Im März habe ich übrigens auch einen Online-Vortrag zum Thema Barrierefreies Bauen bei FaceSMA gehalten, den ihr euch auf der Website nochmal ansehen könnt.
Die Planung des Ganzen läuft bereits seit letztem Jahr und im April haben die Umbauarbeiten endlich begonnen. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, ist dieses Vorhaben aber mit sehr viel Organisation und Stress verbunden. Nein, mit ein wenig Wände streichen und Böden verlegen ist es in meinem Fall leider nicht getan, denn die Eingriffe in den Bestand sind sehr viel komplexer. Neben Wanddurchbrüchen wurde beispielsweise ein Holzanbau aufgestellt, der die vorhandenen Räume um einen großzügigen Wohnbereich ergänzt.
Aber das ist längst nicht alles! Trockenbau, eine neue Heizung und Elektroinstallation, sowie neue Fenster sind nur ein paar der notwendigen Maßnahmen für den Umbau. Es ist unglaublich, wieviele Gewerke an einem Bauprojekt beteiligt sind und angesichts der vielen Handwerker, die momentan bei uns ein und ausgehen, könnte man sogar sagen, ich bin gerade dabei eine komplett neue Wohnung zu bauen, welche nur rein zufällig an das Haus meiner Eltern angrenzt.
Zum Glück ist der Innenausbau inzwischen ziemlich weit fortgeschritten und in ein paar Wochen wird auch schon der Estrich gegossen, worauf ich mich ziemlich freue, da der gröbste Baudreck anschließend hoffentlich beseitigt ist. Der Industriestaubsauger meiner Eltern hat auf jeden Fall ein paar anstrengende Monate hinter sich und wenn ich ehrlich bin, hätte ich es zuvor niemals für möglich gehalten, wieviel Staub auf einer Baustelle entstehen kann! Aktuell bin ich jedoch ganz zuversichtlich, dass im Januar der Fußboden verlegt und die ersten Räume fertig für die Möblierung gemacht werden können. Mein persönliches Ziel wäre es, im Frühjahr einzuziehen. Wir werden sehen, ob das so klappt, wie ich es mir vorstelle.
Jedenfalls würde ich die Wohnung am liebsten jetzt schon einrichten und habe große Lust, in nächster Zeit ein wenig Interior Inspo oder Umzug-ToDo’s auf meinem Blog zu teilen! Auf Instagram poste ich übrigens regelmäßig Bilder und Videos vom Baufortschritt.

Da ein Umbau im Jahr 2022 allerdings teuer und nervenaufreibend ist (Handwerkermangel sei Dank), ist der Sommerurlaub in diesem Jahr für mich ausgefallen. Um ehrlich zu sein hätte ich aber auch gar keinen Kopf dafür gehabt. Stattdessen habe ich mir also ein wenig Erholung in Form von Konzertbesuchen gegönnt. Bekanntermaßen bin ich ein großer Konzertfan und während der Corona-Zeit habe ich Livemusik wirklich extrem vermisst, weswegen es so ein schönes Gefühl war, gleich zwei meiner Lieblingsinterpreten wieder live sehen zu können!
Vielleicht erinnert sich noch jemand daran, dass die Show von Imagine Dragons vor vier Jahren mein erstes Konzert überhaupt war und ich mir damals geschworen habe, noch viele weitere Konzerte der Band zu besuchen. Anfang Juni, ein paar Tage nach meinem fünfundzwanzigsten Geburtstag ging es erneut nach Prag, wo die Imagine Dragons diesmal ein Open Air vor 50.000 Menschen spielten. Was für eine krasse Steigerung zum letzten Mal! Auch diesmal wurde ich kein Bisschen enttäuscht, denn es war ein wirklich magisches Konzert und zugegebenermaßen ist mein Fangirl-Me dezent ausgerastet, als die Band auch ältere und nicht ganz so bekannte Songs wie Polaroid, Amsterdam, Birds oder The Fall gespielt hat.
Vor ein paar Wochen war ich außerdem in München, wo Ed Sheeran ein Konzert seiner Mathematics Tour gab. Diesmal hatte ich zwar leider kein Meet & Greet mit dem Sänger (wer erinnert sich noch an die Geschichte?), aber natürlich hat der liebe Ed die Bühne wieder ordentlich gerockt und selbst im strömendem Regen so performt, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. An jenem Abend ist wohl jeder im Publikum ordentlich nass geworden, aber es war es sowas von wert! Ich bin noch immer beeindruckt von dieser spektakulären Bühnenshow und Eds Energie!
Being the maid of honor
Ein weiteres Highlight des Jahres war natürlich die Hochzeit meiner Schwester. Bereits im April haben sie und ihr Mann sich standesamtlich das Ja-Wort gegeben. Dieser Anlass wurde zusammen mit der engsten Familie im kleinen Kreis gefeiert. Die kirchliche Trauung mit allem was dazugehört folgte schließlich im August und tatsächlich hätte der Tag nicht perfekter verlaufen können! Nicht nur das Wetter hat mitgespielt, auch in die Location habe ich mich sofort verliebt und nicht zuletzt war meine Schwester einfach eine märchenhafte Braut! Obwohl ich normalerweise nicht besonders nah am Wasser gebaut bin, musste ich während der Trauung einige Tränchen verdrücken.
Als Trauzeugin sind mir zudem einige besondere Aufgaben zuteil geworden und ich war ziemlich stark in die Planung der Hochzeit involviert, habe Menükarten designt, Überraschungen vorbereitet, Deko-Accessoires gekauft oder zusammen mit den Brautjungfern den Junggesellinnenabschied organisiert. Am Ende war ich in drei (!) unterschiedlichen Whatsapp-Gruppen, die sich alle nur um die Hochzeit bzw. deren Planung drehten und auch wenn es eine schöne Zeit war, die ich keinesfalls missen möchte, bin ich doch froh, dass man nicht jeden Tag heiratet. Auf Dauer kann das nämlich echt anstrengend werden.
Als der große Tag endlich da war und alles problemlos verlief, ist schließlich eine riesige Last von mir abgefallen. Zwischendurch war ich glaube ich angespannter, als die Braut selbst, denn meine größte Angst bestand darin, dass die Feier wegen eines unvorhergesehenen Ereignisses in letzter Sekunde abgesagt werden muss, jemand von uns Corona bekommt o. Ä.
Letzteres Szenario wäre sogar um ein Haar eingetreten, da eine Angestellte meines Vaters eine Woche vor der Hochzeit Corona bekam und die beiden sich ein Büro teilen. Glücklicherweise sind wir aber nochmal verschont geblieben. Trotzdem habe ich im ersten Moment einen innerlichen Nervenzusammenbruch erlitten und mich schon zuhause in der Quarantäne gesehen, wie ich über Zoom der Trauung zugeschaltet werde.
Letztendlich hat sich diese Befürchtung natürlich nicht bewahrheitet und alle Gäste haben sich ganz wunderbar amüsiert! Selbst jetzt, Monate später, schwärmen alle noch von jenem Tag. Ich habe es total genossen ein Teil der Feierlichkeiten sein zu dürfen, zusammen mit Familie und Freunden zu singen und zu tanzen und dazu beizutragen, dass es ein unvergessliches Ereignis für das Brautpaar wird.
Ein bisschen traurig bin ich ja schon, dass ich so schnell keinen Anlass mehr haben werde, mein Paillettenkleid von der Hochzeit zu tragen. Darin habe ich mich wie eine echte Prinzessin gefühlt!

Bücher, Musik, Serien – meine neuesten Entdeckungen
Zum Schluss möchte ich noch ein paar meiner aktuellen Favoriten teilen. Ich persönlich würde gerne noch viel mehr lesen oder mir mehr Zeit nehmen, um meine Watchlist abzuarbeiten, doch im Alltag kommt man oftmals nicht dazu. Dennoch habe ich in diesem Jahr einige empfehlenswerte Neuentdeckungen gemacht.
Filme: Vor kurzem habe ich mir House of Gucci angesehen. Den Film wollte ich letzten Winter eigentlich schon im Kino schauen, bin wegen der damaligen Corona-Welle dann aber doch zuhause geblieben. Obwohl mich der Film nicht vollkommen umhauen konnte, fand ich die Story, welche auf einer wahren Begebenheit beruht, sehr interessant. Besonders Lady Gaga konnte in ihrer Rolle als Patrizia Reggiani glänzen!
Bücher: Da sich alle meine Bücher derzeit im Umzugskartons im Keller befinden, kommt das Lesen in meinem Leben gerade leider etwas zu kurz. Ich versuche jedoch regelmäßig auf Ebooks auszuweichen und mochte zuletzt besonders die Again-Reihe von Anabelle Stehl seit gerne! Als nächstes möchte ich unbedingt Worlds Collide von ihr lesen.
Serien: Wer Lust auf eine spannende, unvorhersehbare und mystische Fantasy-Serie hat, dem kann ich The Sandman wärmstens empfehlen! Obwohl ich die Comic-Vorlage nicht kenne, war ich sofort gefesselt von der Story und mochte den düsteren Vibe der Serie. Ansonsten gucke ich momentan natürlich House of the Dragon (es ist wirklich gut! Auch wenn es aktuell noch keine Charaktere gibt, die mit der Schlagfertigkeit von Tyrion oder Arya aus der Mutterserie mithalten könnten…) und habe in diesem Sommer, wie vermutlich jeder, die vierte Staffel von Stranger Things gehypt.
Musik: In letzter Zeit habe ich – oh Wunder – sehr viel Ed Sheeran und noch mehr Imagine Dragons gehört. Ihr aktuelles Album Mercury hat einfach so viele gute Songs, dass ich mich gar nicht entscheiden kann, welcher Titel mir am besten gefällt. Seit dem Konzert von Ed Sheeran habe ich allerdings auch die Künstlerin Griff für mich entdeckt, welche dort als Support Act aufgetreten ist.
Was steht an?
In den nächsten Wochen stehen noch einige Arbeiten in Sachen barrierefreie Wohnung an. Im Moment ist mein Papa dabei die Trittschalldämmung zu verlegen und anschließend ist alles fertig für die Fußbodenheizung. Im November kann das Badezimmer voraussichtlich gefliest werden und anschließend steht auch schon Weihnachten vor der Tür. Die Wochen rennen gerade nur so dahin! Außerdem habe ich ein paar Projekte laufen, die ich bis Weihnachten unbedingt fertigstellen muss. Es ist also immer genug zutun, aber ich habe mir vorgenommen, mir in Zukunft wieder mehr Zeit für das Schreiben zu nehmen. Wie oft ich tatsächlich zum Bloggen kommen werde, kann ich jetzt noch nicht sagen, aber ich freue mich darauf, euch auf dem Laufenden zu halten.
2 Comments
Christine
Oktober 19, 2022 at 4:01 pmDas mit der Hochzeit klingt toll und das was du da von der Deko und allem zeigst sieht auch wunderschön aus! Wir hatten jetzt selbst eine Hochzeit in der Familie; aber eher kleiner. War aber trotzdem sehr, sehr schön.
Ich hoffe du schaffst es dir wieder mehr Zeit zum Schreiben zu nehmen und man liest wieder öfter hier von dir. :)
Anne
November 22, 2022 at 2:38 pmWie schön, hier wieder etwas von dir zu lesen! :)
Solche Umbauprojekte sind wirklich heftig, was die Koordination der ganzen Handwerker und den Dreck angeht. Wir haben letztes Jahr im Keller eine Fußbodenheizung nachgerüstet und ich fand diese Zeit ganz furchtbar, weil wir gefühlt wieder in einer Baustelle lebten – auch wenn die anderen beiden Etagen eigentlich gar nicht betroffen waren, dieser weiße Staub verteilte sich überall. Und laut war es auch dauernd.
Aber am Ende lohnt es sich doch… und deine eigene Wohnung klingt megaschön und aufregend! Ich fände es superspannend, wenn du da dann auch drüber berichtest.
Liebe Grüße
Anne